Sigma Octantis

Dissipations

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(Malignant/OPN Treatment04) 8 Tracks

Empusae

Rutsu No Hoyo

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(Ant Zen) CD 7 Tracks

Das Musikgeschäft ist in den letzten Jahren härter geworden. Die zunächst wunderbare Utopie, dass das Internet und digitale Technik ungeahnte kreative Potenziale entfesseln könnten, hat letztlich zu einer unüberschaubaren Schwemme an Produktionen geführt, die es dem Rezipienten fast unmöglich machen, zwischen Überfluss und Qualität zu unterscheiden. So sind es auch weniger einzelne Bands als vielmehr Labels, die für eine musikalische Identität stehen. Und in Splitterbereichen wie der Ritualmusik haben sich neben Cyclic Law u.a. Malignant und Ant-Zen als wichtige Größen etabliert. Beide Labels bieten neue Veröffentlichungen im Oktober 2014.

Die französische Band Sigma Octantis gibt es offenbar seit 10 Jahren, und das nun in einer Kooperation von Malignant und OPN erscheinende Album "Dissipations" ist auch zugleich das finale Werk - so steht es geschrieben. Hört man das vielschichtige Album erstmals durch, kann man nur sagen: schade eigentlich. Hier ist einiges an Talenz entfaltet, das man bei alten Größen in den letzten Jahren vermisst: wie die frühen Deutsch Nepal arbeitet man mit pulsierenden Tribal-Rhythmen und Percussion mit post- industriellen und post-rockigen Klanglandschaften. Cinematische Soundscapes sind das, wie man sie sich von einem Ritual/Ambient-Release erhofft, spannend und inspirierenden, mitreißend zuweilen. So einen Sound hörte man einst von Cold Meat Industry, auch wenn er hier in state of the art Klangtechnik veredelt wurde: von Frederic Arbour (Labelchef von Cyclic Law) selbst. Das Album ist zweifellos eine Entdeckung wert, auch wenn der preisgünstige Ecopack der CD etwas zuviel des Understatements ist.

Die Belgier Empusae haben in den letzten Jahren auch auf zahlreichen Konzerten auch live überzeugt. So traten sie nicht nur im Ambientkontext auf, sondern spielten u.a. mit Mars in Utrecht. Die aktuelle CD "Rutsu no hoyo' bietet erstklassige Liveaufnahmen von Auftritten in den jahren 2012 und 2013 - und die eigentliche Qualität liegt hier in der akustisch-organischen Dimension der Band, die sich zusätzlicher Gastmusiker (von Arcana und Jännerwein) bediente. So hört man hier neben dronenden Flächen und kristallenen Sequenzen vor allem Klavier, Gitarre, Harmonium und andere akustische Instrumente, die dem Album einen warmen und abwechslungsreichen Charakter verleihen. Diese CD ist sehr gut als Einstieg in die Welt von Empusae geeignet.

:ms: